• September 10, 2022
  • 09 - Sizilien
  • by Hans-Peter Muckenschnabel
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Dreimal Pech und viel Gegenwind

5.9. – 10.9.2022 – Nachdem Sisi in Olbia von Bord gegangen war, begab ich mich zur Tankstelle, um volle Tanks und Kanister für die Überfahrt zu haben. Mein Tank ist sehr klein und sollte ich wenig Wind haben, würde es in jedem Fall knapp werden.

Diese Sorge musste ich mir jedenfalls nicht machen! Schon neben der Insel Tavolara vor Olbia, an der ich im Windschatten vorbeisegeln wollte, erwischten mich Fallböen, die meine ALDA auf bis zu 8,3 Knoten beschleunigten. Am Anfang war es ein mulmiges Gefühl, aber danach machte es riesig Spaß so schnell unterwegs zu sein.

Nachdem ich mich von der Küste gelöst hatte, machte der Wind genau das, was angekündigt war. Er blies mir mit 3 – 4 Beaufort direkt auf die Nase! Somit hieß es aufkreuzen und aus einer Strecke von 295 Seemeilen bis Lipari wurden 410 Seemeilen!

Drei Tage und drei Nächte war ich unterwegs. Der Wind wechselte hauptsächlich in der Stärke und ließ dann stark nach, sodass ich fast 27 Stunden unter Motor laufen musste. Die Richtung aus Südost blieb bis zum Schluss.

Drei Dinge passierten während der Überfahrt. Erstens verlor ich die Hutze eines der beiden Doradelüfter. Wie das ging weiß ich nicht? Zweitens funktionierte plötzlich die große Platte des Ofens nicht mehr. Offensichtlich ging der Sicherheitsfühler kaputt 😣. Und drittens, und das war das Schlimmste, kühlte mein Kühlschrank nicht mehr 😢! Ich erwartete Freunde in Catania. Eine Woche im Sommer ohne Kühlschrank zu fünft an Bord, unvorstellbar!

In Lipari vor der aufgelassenen Bimssteinfabrik in Porticello gönnte ich mir eine Nacht vor Anker. Das Wasser ist dort glasklar und schimmert grün.

Überreste des Bimssteinabbaus in Porticello auf Lipari

Um 1 Uhr in der Früh löste ich den Anker und startete in Richtung der Einfahrt zur Straße von Messina. Der Wind war komplett weg und so bereitete ich mich auf einen langen Tag unter Motor vor.

Nach 80 Seemeilen fiel der Anker um 17 Uhr vor Naxos, einer Ortschaft mit Blick auf Taormina. Leider hatte ich nicht die Zeit, mir dieses schöne Dorf näher anzusehen. Vielleicht klappt es ja ein anderes Mal.

Dafür habe ich Manuela und Michael aus Wien kennengelernt. Die beiden waren den ganzen Sommer rund um Sizilien unterwegs. Außerdem waren sie lange Zeit in Griechenland und so verbrachten wir einen sehr netten Abend in einer Pizzeria am Pier von Naxos.

Da meine Freunde Mucki und Reinhard mit ihren Freunden Ulrike und Erik am Nachmittag des nächsten Tages in Catania ankommen würden, startete ich um 5 Uhr in der Früh Richtung Süden. Ich musste ja schließlich noch eine Kühlbox kaufen! Um 11 Uhr erreichte ich den Club Nautico in Catania.

Nun galt es, eine Kühlbox zu organisieren. Sie sollte groß genug sein und frieren können, damit ich sie in zwei, drei Jahren auch für meine Langfahrt über den Atlantik nutzen könnte. Ich machte mich sogleich auf den Weg zu einem Bootsausrüster in der Nähe und hatte Glück! Das letzte Stück einer 40 l – Kühlbox stand für mich bereit. Der Preis für dieses Ausstellungsstück wurde verhandelt und war echt günstig. Somit konnte ich meine Gäste schon mit einem kalten Bier begrüßen!

 

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