- Von Kiel nach Kopenhagen
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by Hans-Peter Muckenschnabel
2 m Wassertiefe ist nicht viel!
2./3.8.2018 – Von Stege aus führte uns unsere nächste Etappe durch den Bogestrom nach Rodvig. Um etwas abzukürzen (warum auch immer?) wählte ich den Weg nördlich der Insel Lindholm. Es war auch alles ok, bis wir auf eine geschlossene Reihe von Fischerreusen quer zum Fahrwasser stießen. Diese sind in Dänemark auf einer Seite des Netzes mit einer Stange und einem Fähnchen gekennzeichnet, auf der anderen Seite mit zwei Fähnchen. Zwischen den Fähnchen hängt das Netz, …. oder eben nicht. Nachdem es immer breite Abstände und schmale (ca. 4-5 m) gab, entschied ich mich für die Durchfahrt beim schmalen Abstand. Das ist zwar eher logisch, da die Netze ja länger mehr nutzen, aber ich hatte trotzdem eine Riesen-Angst. Zentimeter um Zentimeter schoben wir uns durch die Netze. Geschafft!
Ab in den betonten Bogestrom. Dieser ist mit einer minimalen Wassertiefe von 2 m in der Karte eingetragen. ALDA hat einen Tiefgang von 1,95 m! Natürlich sind 2 m niedrigstes Niedrigwasser und es gab in den letzten Tagen auch keinen Starkwind, der das Wasser aus dem Sund gedrückt hätte. Trotzdem steht einem der Schweiß auf der Stirn, wenn man am Bug steht und plötzlich im seichten Wasser einen Felsen mitten vor dem Schiff sieht. Der war natürlich flach und wir hatten keine Grundberührung. Froh war ich trotzdem, als wir die letzte Fahrwassertonne hinter uns ließen.
Unser Ziel Rodvig erreichten wir dann bei tollem Segelwind. Für Erik war das flotte Segeln wieder viel zu kurz und er wäre am liebsten noch ein paar Mal auf und ab gefahren :-)! In Rodvig war der Hafen ziemlich voll und wir konnten uns nur bei einem größeren Segler auf Päckchen legen. Es waren sehr nette Leute und wir haben uns gut unterhalten.
Am nächsten Morgen ging es Richtung Kopenhagen. Nachdem die nächste Crew schon am Samstag ankommen würde, habe ich mich entschieden, gleich eine Marina etwas außerhalb der City zu wählen, da es mitten in der Saison war und man damit rechnen konnte, dass die zentrale Marinas bummvoll sind. Meine Wahl fiel auf Svannemollen: sehr gute Infrastruktur und eine gute Anbindung an die City.
Die Strecke bis Kopenhagen war seglerisch durchwachsen. Meistens wenig Wind, zwischendurch ging es. Immer wieder ein Highlight ist die Öresund-Brücke zwischen Kopenhagen und Malmö.
Die Marina war dann auch sehr voll, wir fanden aber einen guten Liegeplatz. Und dann ging es ab in die City! Wieder einmal sehr schön und sehr voll!
Wir haben genossen und hatten noch viel Spaß, bevor die Crew am nächsten Morgen Richtung Heimat aufbrach.