Die ersten Tage alleine

11. – 14.6.2021 – Nach wochenlangen Arbeiten am Schiff und einjähriger Vorbereitung geht es nun endlich los! Ich starte am 11.6. in Rostock und fahre zuerst einmal bis Warnemünde in die Marina Hohe Düne.

Dort wird vollgetankt und dann auf günstiges Wetter gewartet. Meine Freunde Gerald und Michael sind flexibel und fahren am 14. von Hamburg wohin ich es ihnen sage. Mein Ziel ist Heiligenhafen um für sie den Weg so kurz wie möglich zu machen.

Am letzten Drücker passt das Wetter und ich lege am 14.6. in Warnemünde ab. Eine schöne Brise aus West beschert mir angenehmes Amwind-Segeln.

Fehmarn-Brücke voraus!

Angekommen in Heiligenhafen kommen auch schon Gerald und Michi. Wir gönnen uns noch schnell ein paar Krabbenbrötchen und dann geht es los. Ziel ist zuerst einmal Kiel, von wo aus wir am übernächsten Tag durch den Nordostsee-Kanal fahren wollen.

Leider müssen wir ein relativ großes Schießgebiet der deutschen Marine umfahren und so starten wir in die erste Nacht.

14. – 15.6. – Schlimmer geht es kaum! Um 23 Uhr weckt mich Gerald: „Der Motor ist aus und springt nicht mehr an.“ Wir waren unter Maschine unterwegs, da wir nicht kreuzen wollten.  Also Segel hinauf und weiter. Bei Wind von 4-5 Beaufort und entsprechender Welle war an einen Motorcheck nicht zu denken.

Gott sei Dank drehte der Wind in den nächsten Stunden so, dass wir einen Anleger fahren konnten. Aber, ein Unglück kommt selten alleine ……. Beim Reffen des Großsegels ging der Schäkel der Dirk auf und die Leine flog direkt in den Propeller des Windgenerators. Sofort begann dieser zu vibrieren und ich wusste, da ist zumindest ein Flügel beschädigt. Der Generator ließ sich auch nicht stoppen und so zitterte ich um meinen neuen Geräteträger. Die Vibrationen nahmen im Laufe der Nacht ständig zu.

Dank des günstigen Windes schafften wir es bis vor die Marina Stickenhörn, wo wir vorerst einmal ankerten. Schnell war klar, dass der Tank verschmutzt war > Dieselpest. Ich organisierte eine Reinigungsfirma und wir schoben die ALDA mit dem Dinghi an den Pier vor die Schleuse Holtenau. Dort wurde der Tank leer gepumpt und gereinigt und ich tauschte den Vorfilter.

Der Windgenerator hatte tatsächlich zwei beschädigte Flügel. Ich legte ihn einmal still. Ersatzflügel hatte ich Gott sei Dank an Bord, aber ich wusste nicht, ob durch die Vibrationen nicht noch mehr beschädigt wurde. Das musste erst einmal warten.

Ein echter Schubverband!

Einer Weiterfahrt stand nun nichts mehr im Wege und wir verbrachten eine ruhige Nacht am Gästepier vor der Schleuse Holtenau.

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