Auf den Spuren deutscher Literaten

6.7. – 10.7.2022 – Sisi kam wieder an Bord! Ich holte sie am Flughafen von Marseille ab und erlebte beinahe ein Fiasko. Ich war knapp d’ran und erreichte gerade noch den Zug. Was ich nicht wusste: er hält nicht direkt am Flughafen, sondern in der „Pampas“! Daher wäre ich zuerst beinahe nicht ausgestiegen (die französische Ansage war mir irgendwie fremd 😂) und dann fand ich mit viel Schwitzen die Bushaltestelle zum Flughafen.

Zum Schluss alles gut und wir fielen uns in die Arme. Zurück in Marseille verließen wir den schönen Bahnhof und machten uns auf zur ALDA. Diese lag ja im alten Hafen direkt gegenüber des Rathauses.

Sisi vor dem Löwendenkmal beim Bahnhof – im Hintergrund die Basilika Notre Dame de la Garde

Den nächsten Tag verbrachten wir mit der Besichtigung von Marseille. Zuerst kam aber noch ein Techniker an Bord und reparierte meine Furlex-Rollreffanlage. Eine Schraube war gebrochen und somit das Gestänge blockiert!

Es war sehr heiß und daher unser Aktionsradius nicht all zu groß. Wir besichtigten die Kathedrale, die alten Gassen des jüdischen Viertels sowie die schönen Bauten der zentralen, alten Stadtteile.

Der alte Hafen und Notre Dame de la Garde
Die Kathedrale la Major

Tags darauf verlassen wir Marseille in Richtung Osten. Unser erstes Ziel ist Cassis.

Sisi bei der Abfahrt aus Marseille – im Hintergrund das Chateau d’If, die ehemalige Gefängnisinsel

In Cassis wollte ich zuerst vor Anker gehen. Die Situation vor dem Hafen war jedoch durch viele gelbe Markierungstonnen sehr unübersichtlich und so entschieden wir, uns in die Marina zu legen.

Das Chateau de Cassis
Die idyllische Hafenpromenade am Abend

Am nächsten Morgen ging es weiter nach Sanary-sur-Mer. Vier Stunden unter Motor und wir waren da. Wir ankerten vor der Marina und machten uns gleich auf den Weg zum Literatenpfad. Sanary-sur-Mer war das Quartier vieler Literaten im 2. Weltkrieg. Dazu zählten Thomas, Heinrich und Golo Mann, Bertolt Brecht, Alma Mahler-Werfel, Lion und Marta Feuchtwanger, Stefan Zweig und noch einige andere. Diese verbrachten hier teilweise oder vollständig die furchtbare Zeit des Nationalsozialismus. Leider ist von den ehemaligen Villen und Wohnungen nicht mehr viel übrig. Was aber noch besteht ist das Hotel de la Tour, in dem Thomas Mann mit seiner Familie residierte, solange er noch nicht seine Villa im Ort hatte.

Das Hotel de la Tour in Sanary – im Vordergrund die alten, bunten Fischerboote

Den nächsten Tag nutzten wir für eine Busfahrt nach Toulon. Davon hatten wir uns etwas mehr erwartet. Leider wurden wir enttäuscht. Die Stadt ist sehr heruntergekommen, viele Cafés und Restaurants hatten überhaupt geschlossen und die Stimmung bei uns war daher nicht so toll. Zum Glück fanden wir eine Imbisshalle, in der wir an einem der Stände eine wirklich großartige Pizza aßen. Ansonsten waren wir froh, wieder im Bus nach Sanary-sur-Mer zu sitzen.

 

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